Bunt bis in 20 m Höhe | WIR IN DORTMUND

2022-10-08 22:59:30 By : Ms. Yanqin Zeng

Dorstfelds Turm hat sich ziemlich in Schale geworfen – zur „Einweihung“ fanden sich u. a. Pfarrerin Kerstin Schiffner (ganz links) und der Künstler Andrian Schnabel (3. v. r.) ein. (Fotos: Stephan Schütze/Wir in Dortmund)

Selbst die Verantwortlichen der Dorstfelder Elias-Gemeinde wären nicht auf die Idee gekommen, ihren Kirchturm als schön zu bezeichnen. Seit rund 50 Jahren erhob dieser sich in humorloser Beton-Optik 21 m über seine Umgebung und wurde dabei vor allem notgedrungen akzeptiert.

Vor rund einem Jahr allerdings blieb man im Gemeindevorstand an der Idee hängen, das „graue Ungetüm“ doch womöglich anmalen zu lassen. Und da sich auch das Presbyterium begeistert zeigte und eine Finanzierung durch städtische Sonder-Fördertöpfe durchaus realistisch erschien, verging zwischen Idee und Umsetzung in diesem Falle verblüffenderweise nicht einmal ein komplettes Jahr!

Hinsichtlich der Motivwahl fragte die Gemeinde dabei insbesondere beim Nachwuchs der Umgebung nach: Kinder aus den Dorstfelder Grundschulen, einigen Kitas sowie dem Heinz-Werner-Meyer-Treff durften sich mit Vorschlägen aktiv in die Gestaltung einbringen.

In die Umsetzung einfließen ließ diese Ideen letztlich Andrian Schnabel. Entsprechend ausgestattet stieg der Dortmunder Künstler und Fassadenmaler, den man vor allem durch sein großes BVB-Wandgemälde an der Hohen Straße kennen dürfte, Ende August auf das Turmgerüst und machte sich ans Werk. Unterstützung gab es dabei von Berufskollege Amar Jakupovic. Frei von Höhenangst war Andrian Schnabel bei alldem nach eigener Aussage im Übrigen nicht, hatte doch selbst er bislang noch nie so weit entfernt von festem Boden gearbeitet. Umso erstaunlicher, dass seine „Mission“ schon nach zweieinhalb Wochen erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Seither sind an die Stelle des Betongrau zwei bunte Motive getreten, die u. a. zwei Kinder, den Nachthimmel, einen Regenbogen, das Thema „Licht“ und nicht zuletzt ein Statement gegen Rassismus und Extremismus beinhalten. Am 27. September wurde Dorstfelds „neuer, alter“ Turm offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der bleibt baulich selbstverständlich das, was er immer schon war. Und trotzdem ist aus einem Weg- ein Hingucker geworden!

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